· 

Zero-Waste und Low-Waste - Das Nein zur Vermüllung

Plastik Müll

In nur wenigen Jahrzehnten hat der Mensch den blauen Planeten mit Plastikabfällen verseucht. Müll findet sich in den Meeren, an Stränden, in Flüsse und Seen. Selbst entlegenste Naturvölker, die noch im Einklang mit Mutter Erde leben, haben spuren von Plastik in ihrem Blut. Müll trennen reicht nicht aus: Seit China keinen Plastikmüll mehr aus Deutschland importieren will, wurden laut aktuellen Angaben bis zu 70% des recyclebaren Kunststoffs verbrannt (Quelle: Spiegel.de). Der Verzicht auf Verpackungen und das Ziel, weniger bis keinen Müll zu produzieren, ist eine logische Konsequenz. Doch was steckt hinter Zero- und Low-Waste und wie funktioniert der Lebenswandel?

Zero-Waste und Low-Waste: Der Trend mit Zukunftspotential

Zero-Waste und Low-Waste bedeuten, dass Verbraucher durch überlegten Konsum von Alltagsgütern, Verpackungsmaterialien vermeiden oder ganz auf diese verzichten. Während es vor Jahren noch kompliziert und teuer war, haben viele Supermärkte heute unverpackte Waren in den Regalen und der Weg zum Bauernmarkt bietet die Möglichkeit, Produkte direkt vom Erzeuger zu kaufen und in den eigenen Beuteln und Gläsern mit nach Hause zu nehmen. Ganz so, wie es Menschen vor der Erfindung von Plastik und Co. getan haben.

Checkliste für ein Leben ohne Verpackungen

Mit einfachen Schritten und ein wenig Selbstdisziplin erreicht man viel für die Umwelt:

  • Finger weg von Einwegverpackungen und Einwegbechern!
  • Eigene Verpackungen wie Stoffbeutel nutzen
  • Frische, unverpackte Produkte kaufen
  • Nur von Händlern kaufen, die auf Umverpackungen verzichten
  • Saisonale Produkte vom Bauernmarkt kaufen
  • Einwegverpackungen vermeiden
  • Genügend wiederverwendbare Verpackungen wie Gläser und Jutebeutel zulegen
  • "Keine Werbung" Schild am Briefkasten anbringen
  • Auf digitale Zeitschriften-Abonnements umsteigen

Antworten im Unverpackt-Laden

Beflügelt durch den Zero-Waste Trend und die anfängliche Unbelehrbarkeit größerer Discounter, sind Unverpackt-Läden heute schon in vielen kleineren Städten zu finden. Selbst Produkte, bei denen es schwer erscheint auf eine Umverpackung aus Plastik zu verzichten, sind in einem Unverpackt-Laden ohne Probleme selbst abzuzählen, zu zapfen oder abzuwiegen. So können Waschmittel, Flüssigseife und Müsli je nach gekaufter Menge bezahlt und in eigenen Mehrwegverpackungen mitgenommen werden. 

 

Der Vorteil besteht nicht nur darin, dass die Verpackung entfällt, sondern auch, dass man wirklich nur die Menge kauft, die man im Haushalt benötigt und dadurch nichts übrig bleibt oder schlecht wird. Die Produktauswahl ist zwar nicht so groß wie beim Discounter, doch bietet genug Möglichkeiten für eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung mit gutem Gewissen und einigen Extras. Ein gewisser Minimalismus, also ein Leben und Konsum mit den geringstmöglichen Mitteln und der Verzicht auf bestimmte Güter, gehört noch dazu. 

Deutsche Gesetzgebung zu zaghaft

Um moderne Kunden mit weniger und biologisch abbaubarer Verpackung zu locken, setzen auch große Discounter immer häufiger auf unverpackte Produkte oder auf biologisch abbaubare Verpackungsmaterialien. Die klassische Kunststoffverpackung ist eine Sünde der Menschheit, deren Folgen uns noch viele Jahrzehnte beschäftigen werden, denn Plastik hält im Prinzip ewig. Es wird zwar immer kleiner, doch die einzelnen Elemente und Bestandteile bleiben als Mikroplastik erhalten, so berichtet das Umwelt Bundesamt.

 

Die Stimme der deutschen Konsumenten hat dabei scheinbar einen größeren Einfluss auf Supermärkte, als auf Gesetzgeber: Deutsche Gesetze, wie das aktuelle Verpackungsgesetz, sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und auch Umweltschützer fordern, nicht mit Verboten, sondern mit der Förderung von Alternativen einen grüneren Lebenswandel herbeizuführen. Doch Dank der EU ist der Verkauf von Einwegverpackungen ab dem Jahr 2021 verboten. In den letzten 50 Jahren wurden weltweit etwa 8,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll produziert (Quelle: Utopia.de).

Leben in einer Welt aus Plastik

Müll bedeutet zwar mehr als Plastik, doch die Verpackungen aus Kunststoff sind die folgenschwerste Lösung. Wer ein wirklich nachhaltiges Leben führen möchte, muss darauf achten, dass die eigenen Existenz so wenige irreversible Spuren wie möglich hinterlässt und im besten Fall noch die Grundlage für eine Verbesserung darstellt. Sei es, indem man für das Klima auf die Straße geht, Politiker beeinflusst, Bäume pflanzt oder an Veranstaltungen teilnimmt, auf denen Müll gesammelt wird.

 

Neben dem Verzicht auf Plastik, dem reduzieren von Müll, der sich nicht komplett kompostieren lässt und der Senkung des eigenen CO2-Ausstoßes, bleibt zu hoffen, dass die Wissenschaft eine Antwort auf die Plastikplage findet - Sei es in grünen Alternativen zu schädlichen Abfällen oder in Form von Bakterien, die Plastik fressen.

 

Bis dahin werden weiter Abfälle an Stränden auf der gesamten Welt angespült und noch viele Generationen werden nicht wissen wie es ist, eine Sandburg zu bauen, ohne beim Buddeln im Sand auf eine Verpackung zu stoßen.