Viel zu oft wird Hanf einzig und allein mit verbotenen und berauschenden Substanzen in Verbindung gebracht. Dabei kann die Cannabispflanze auf völlig andere Art und Weise genutzt werden, etwa zum Backen und Kochen. Aus den Samen und Blättern der Nutzpflanze lassen sich herrliche und vor allem gesunde Leckereien zaubern. Und das als normales Lebensmittel – komplett ohne berauschende Stoffe und legal. Wir zeigen dir, wie das geht und welche Köstlichkeiten du damit herstellen kannst.
Hanf in verschiedenen Formen
Um mit Hanf wohlschmeckende Snacks herzustellen, müssen die Produkte der Cannabispflanze zunächst in verarbeitbare Form gebracht werden. Im Folgenden haben wir für dich die wichtigsten Hanf-Produkte aufgelistet:
Hanf-Samen
Die Samen der Hanfpflanze sehen aus wie kleine schwarze Kerne. Ihr Geschmack erinnert an den von Nüssen, weshalb sie manchmal „Hanfnüsse“ genannt werden. Sie können bereits direkt verwendet werden: geschält als Health-Booster in Smoothies und Müslis, ungeschält in der Pfanne geröstet oder zur Backmischung hinzugefügt.
In geschälter Form sind sie leichter verdaulich und neutraler vom Geschmack, während sie ungeschält intensiver schmecken und einen hohen Anteil an Ballaststoffen mitbringen. Generell gelten Hanfsamen als echtes Superfood. Ihr Verzehr bringt dir nicht nur eine Menge ungesättigte Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6), sondern liefert dir darüber hinaus wichtige Eiweiße, Ballaststoffe, Vitamin B1 und E sowie wertvolle Mineralien, wie Magnesium, Kalium, Eisen und Kalzium.
Hanfmehl
Wenn den Hanf-Samen ihr Öl entzogen und der Rest danach gemahlen wird, entsteht gesundes Hanfmehl. Im Vergleich zu herkömmlichem Weizenmehl punktet dieses mit einem hohen Eiweiß-Anteil. Außerdem beinhaltet es weniger Kohlenhydrate und ist glutenfrei.
Trotzdem solltest du beim Backen immer nur einen kleinen Teil durch Hanfmehl ersetzen. Aufgrund der Tendenz zu einem etwas bitteren Geschmack sowie dem relativ hohen Fettgehalt gilt als Faustregel: rund 10 % der im Rezept angegebenen Menge durch Hanfmehl austauschen. In bestimmten Fällen darf es auch einmal mehr sein, dann steht es aber zumeist im Rezept vermerkt.
Hanf-Proteinpulver
Werden aus dem fertigen Hanfmehl die Ballaststoffe im Anschluss herausgefiltert, bleibt das Hanf-Proteinpulver übrig. Es ist noch feiner als das Mehl und überzeugt mit einem noch höheren Eiweißgehalt.
Hanf-Samen-Öl
Auch beim Bewässern der Gemüsepflanzen wird der Umweltschutz nicht außer Acht gelassen. Um Wasser zu sparen, kannst du
ganz einfach Regenwasser nutzen. Eine große Regentonne reicht und schon hast du die Möglichkeit nach einem regnerischen
Tag die Pflanzen nachhaltig zu bewässern. In größeren Gärten ist es sogar praktisch mehrere Regentonnen aufzustellen und das
Wasser zu sammeln. Es gibt auch ganze Becken, die sich aufstellen lassen. Gerade wer große Beetanlagen hat, sollte sich über
die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Regenwasser ist für Gemüsepflanzen sehr empfehlenswert. Es ist kalkfrei und man
spart zudem eine Menge Geld.
Und zum Schluss: Gemüsepflanzen für Anfänger
Das Öl, das aus den Hanf-Samen herausgepresst wird, findet seine Anwendung als gewöhnliches Speiseöl. Allerdings empfehlen wir, es nicht zu erhitzen, da sonst die darin enthaltenen Stoffe verloren gehen. Besser du nutzt es zum Verfeinern von Salaten und Dips. Tipp: Nicht verwechseln mit dem ebenfalls aus der Hanfpflanze gewonnen CBD Öl.
Hanf-Milch
Pflanzliche Milch aus Hanf-Samen weist einen vergleichsweise hohen Fettgehalt auf. Dafür hat sie jedoch nur wenig Kohlenhydrate und versorgt dich im Gegenzug mit einer Menge von Mineralstoffen und ungesättigten Fettsäuren.
Hanf-Milch entdeckst du im Supermarkt übrigens meistens unter dem Namen „Hanf-Drink“, da pflanzliche Milch sich nicht mit diesem Titel schmücken darf. Da sie etwas schwieriger zu finden ist als andere Milchalternativen, wie Hafer oder Soja, und zudem auch eher auf der teuren Seite, raten wir dir zu deinem eigenen DIY-Hanf-Drink. Hierfür nimmst du etwa 5 EL geschälter Hanfsamen und mixt sie mit 500 ml Wasser. Anschließend mit Datteln, Agavensirup oder Ahornsirup nach Belieben süßen.
Rezepte mit Hanf
Nun, da du über die gebräuchlichsten Formen der Hanfpflanze in der Küche informiert bist, möchten wir dir noch ein paar Rezepte mit auf den Weg geben. Die leckeren Speisen kannst du dann bei schönem Wetter gemütlich unter freiem Himmel verspeisen. Wir wünschen viel Spaß beim Austesten!
Hanfbrötchen – ideal für eine Low-Carb-Diät
Was du brauchst:
- 50 g Hanfmehl
- 30 g Leinmehl
- 3 Eier
- 100 g Frischkäse
- 3 TL Backpulver
- 1 Packung Hefe
- 1 Zuckerwürfel
- Prise Salz
- Etwas warmes Wasser
Wie du vorgehst:
- Heize den Ofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze vor.
- Gib die Hefe zusammen mit dem Zuckerwürfel und dem warmen Wasser in ein Gefäß und lass sie gehen.
- Trenne die Eier und schlage das Eiweiß gemeinsam mit dem Salz steif.
- Vermische den Frischkäse mit dem Eigelb, bis es schaumig ist.
- Vermenge die beiden Mehlsorten mit dem Backpulver.
- Hebe nun den Eischnee abwechselnd mit dem Mehl unter die Eigelbmasse.
- Gib die Hefe dazu und lass den Teig für ungefähr 1 Stunde ruhen. Suche dir dafür einen möglichst warmen Ort aus. Das hilft, dass der Teig schön aufgeht.
- Forme aus dem Teig 4 gleichmäßige Kugeln und gib sie auf ein Backblech.
- Backe das Brot für 25 Minuten auf mittlerer Schiene und lege die Laibchen zum Schluss nochmal 6 Minuten auf den Rost zum Fertigbacken.
- Schon sind deine kalorienarmen und ballaststoffreichen Hanf-Brötchen fertig.
Basilikum-Hanf-Pesto – für ein einfach leckeres Nudelgericht
Was du brauchst:
- 50 ml Hanf-Samen-Öl (alternativ geht auch Olivenöl)
- 100 g geschälte Hanf-Samen
- 100 g Basilikum
- 2 EL Hefeflocken (nicht vegane Alternative: Parmesan)
- 1 Knoblauchzehe
- Etwas Zitronensaft
- Salz & Pfeffer zum Abschmecken
Wie du vorgehst:
- Alle Zutaten mischen und fein pürieren. Am einfachsten geht das mit einer Küchenmaschine oder dem Stabmixer.
- Frischen Zitronensaft hinzugeben und mit Salz und Pfeffer nach Belieben würzen.
- In ein sauberes Glas füllen und alsbald verbrauchen.
Leckerer Aufstrich mit Hanf-Öl – perfekt fürs Brot oder als Dip
Was du brauchst:
- 150 ml Hanf-Samen-Öl
- 250 g Quark
- 1 Karotte
- 1 Lauch
- 1 TL Meerrettich
- Salz zum Würzen
Wie du vorgehst:
- Verrühre den Quark mit dem Hanf-Samen-Öl.
- Reibe die Karotte fein und schneide den Lauch in dünne Ringe.
- Vermische die Zutaten miteinander.
- Mit Meerrettich und Salz würzen.
Wie du siehst, kann die Hanfpflanze viel mehr als man glauben mag. Als Teil einer gesunden Ernährung unterstützen Hanf-Produkte insbesondere deinen Mineralstoff- und Eiweißhaushalt und helfen deiner Verdauung mit zahlreichen Ballaststoffen.