Ein Garten begeistert mit hübsch angelegten Beeten, bunten Blumen und Sträuchern. Er kann eine Oase der Entspannung sein und seine Besitzer mit gesundem Obst und Gemüse versorgen. Die traurigen Berichte von Umweltschützern über die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll und den fortschreitenden Klimawandel sollten Anlass zum Umdenken sein. Ein Garten kann zu einer besseren Klimabilanz beitragen. Wer nachhaltig gärtnern möchte, wählt nützliche Pflanzen aus.
Pflanzen mit heilender Wirkung
Wer verschiedene Pflanzen im Garten anbaut, die eine heilende Wirkung haben, kann zu einer guten Gesundheit beitragen und muss nicht immer Medikamente in der Apotheke kaufen. Die heilenden Pflanzen sind gesünder, schonen den Geldbeutel und helfen, Plastikmüll durch die Verpackungen von Medikamenten zu vermeiden.
Ringelblumen begeistern mit schönen gelben oder orangefarbenen Blüten. Aus den getrockneten Blüten kann Tee bereitet werden, der bei Magenbeschwerden und Verdauungsproblemen hilft. Der Tee kann aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung auch als Spülung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum verwendet werden. Aus den Blüten der Ringelblume kann Salbe gekocht werden. Anleitungen dazu sind im Internet verfügbar. Die Salbe eignet sich bei Reizungen und Entzündungen der Haut und beschleunigt die Wundheilung. Bereits die Äbtissin Hildegard von Bingen wusste die Heilkraft der Ringelblume zu schätzen.
Zwiebeln stellen keine hohen Ansprüche an den Boden und dürfen in keiner Küche fehlen. Sie sind eine Bereicherung für eine Vielzahl von Speisen. Zwiebeln können jedoch noch mehr. Bei Erkältungen lindert Zwiebelsaft aus geriebenen Zwiebeln und Honig den Husten und das Kratzen im Hals. Gegen Ohrenschmerzen helfen kleingeschnittene Zwiebeln, die in einem Baumwolltuch verpackt und aufs Ohr gelegt werden. Zwiebeln lassen sich auch optimal nachzüchten. Wie das geht erfahrt ihr in unserem Ratgeber-Beitrag "Regrow".
Arnika hat leuchtend gelbe Blüten und gedeiht gut im heimischen Garten. Ähnlich wie die Ringelblume kann die Pflanze zur Bereitung von Salben genutzt werden. Bei Schwellungen, Prellungen und Verstauchungen kann die Salbe Schmerzen lindern. Sie darf jedoch nicht auf offene Wunden aufgetragen werden. Im Jahr 2001 wurde die Arnika zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Der aromatisch riechende Thymian hat seinen Ursprung in der Mittelmeerküche. Er ist nicht nur ein vielseitig verwendbares Küchenkraut, sondern er kann aufgrund seiner ätherischen Öle auch für Tee zur Linderung bei Beschwerden von Erkältung und Bronchitis verwendet werden. Der Tee löst festsitzenden Schleim. Bereits seit Jahrhunderten wird Thymian als Heilpflanze genutzt.
Pflanzen, die nützliche Insekten anlocken
Insekten sind wichtig für den Garten, da sie Blüten bestäuben und unerlässlich für eine gute Ernte sind. Bienen produzieren schmackhaften Honig und erfüllen eine wichtige Aufgabe mit der Bestäubung von Blüten. Sie tragen zum Erhalt der Pflanzenwelt bei, die eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Menschen ist. Laut Deutschem Imkerbund sind 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen auf die Bestäubung durch Bienen, Hummeln und andere nützliche Insekten angewiesen. Der Nutzen von Bienen für die Landwirtschaft wird jährlich auf ca. 2 Milliarden Euro geschätzt und ist damit noch um etwa zehnmal höher als der Wert der Honigproduktion (Quelle: www.honig-und-bienen.de/bienen/).
Wer Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten anlocken möchte, kann Wildrosen oder Sommerflieder anbauen. Wildrosen sind für Bienen nützlicher als teure, hochgezüchtete Edelrosen. Sommerflieder hat schöne Farben, duftet und lockt viele Schmetterlinge und andere Insekten an. Auch Lavendel, Thymian oder Oregano sind gut für Bienen geeignet. Die getrockneten Blüten von Lavendel erfüllen noch einen anderen Zweck. Sie können in kleine Baumwollsäckchen eingenäht und in den Kleiderschrank gehängt werden, um Motten abzuwehren. Das ist besser und gesünder als chemische Produkte. Viele Bienen und andere nützliche Insekten werden auch mit Saatgutmischungen für Sommerblumen angelockt. Diese Mischungen versprechen Spannung und sind ein Farbtupfer im Garten.
Mit den richtigen Pflanzen kann der Garten fast das gesamte Jahr über zu einem Biotop für nützliche Insekten werden. Schneeheide blüht von Januar bis April und kommt in Gruppen gepflanzt an einem sonnigen Standort gut zur Geltung. Ginster blüht von Mai bis Juli in kräftigem Gelb, Rosa, Rot oder Weiß und dient auch als Nahrungsquelle für Schmetterlingsraupen. Brombeeren sind nicht nur ein leckeres Obst, sondern sie ziehen mit ihren Blüten viele Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Bis zum ersten Frost blüht die Präriekerze, die ebenso wie Zinnien und Sonnenhut viele Schmetterlinge anlockt. Nahrung für Schmetterlingsraupen bietet die Kugeldistel, die bis in den September blüht. Noch bis in den November bietet die Herbstaster Nahrung für nützliche Insekten.
Auf die chemische Keule verzichten
Nachhaltig gärtnern heißt, auf die chemische Keule beim Düngen und bei der Schädlingsbekämpfung zu verzichten. Brennnesseln hat fast jeder im Garten. Daraus lässt sich mit Wasser eine Jauche bereiten, die gut als Dünger geeignet ist. Schädlinge können durch Vögel, Igel und andere Nützlinge bekämpft werden. Damit sie sich ansiedeln, können kleine Haufen aus Reisig als Unterschlupf angelegt werden.
