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Kaffee nachhaltig genießen

Kaffee kostet in der Herstellung viel Energie und Wasser. Seine Liebhaber fragen sich daher: Kann ich den Kaffee auch nachhaltig genießen? Wie das gelingt, verraten unsere Tipps. Inzwischen gibt es auch Spezialisten wie Wild Kaffee - Nachhaltiger Kaffee Shop, die sich auf diese Art von Produkten spezialisiert haben und sehr eng mit Bauern in den Ursprungsländern arbeiten.

Einige Zahlen zum Kaffee

Kompost-Würmer

Nachhaltiger Kaffeegenuss ist auch deshalb bedeutsam, weil in Deutschland jede Person pro Jahr durchschnittlich 6,65 kg Kaffee konsumiert. Er ist hierzulande das beliebteste Heißgetränk. Andere Länder verbrauchen noch etwas mehr, als Spitzenreiter gelten Finnland (10,35 kg), die Niederlande (9,58 kg) und Schweden (9,40 kg). Deutschland bewegt sich im internationalen Ranking auf dem achten Platz zwischen Italien und Estland. Weltweit steigt der Kaffeeverbrauch – bei vielfach sinkenden Erzeugerpreisen. Das kann nicht immer nachhaltig sein, doch wir können gegensteuern. Das ist auch wichtig, denn der Anbau, die Verarbeitung der Bohnen, ihr Transport und schließlich die Zubereitung des Kaffees bei uns daheim hinterlassen einen recht hohen CO₂-Abruck. Auch der Wasserverbrauch ist enorm: Für einen einzigen Kaffeebecher sind in der gesamten Herstellungskette 200 Liter Wasser nötig, also fast eine Badewanne voll. Bei der Entsorgung von Wegwerfbechern und Kaffeepads aus Aluminium oder Plastik entsteht jede Menge schwer bis nicht recycelbarer Müll. All das schädigt die Umwelt und das Klima. Hier sind unsere Tipps für einen nachhaltigeren Kaffeegenuss:

#1 Kaffee sollte im Herkunftsland geröstet sein

Wenn der Kaffee im Herkunftsland geröstet wird, erhalten die dortigen Produzenten das meiste Geld. Ansonsten bleiben südamerikanische oder afrikanische Kaffeebauern bitterarm. Natürlich ist der im Herkunftsland geröstete Kaffee deutlich teurer, weil er viel höher verzollt wird. Doch Fair Trade ist nicht zum Nulltarif zu haben.

#2 Wie wird der Kaffee transportiert?

Der konventionelle Transport mit Containerschiffen hinterlässt einen gigantischen ökologischen Fußabdruck. Es gibt daher inzwischen Initiativen, die den Kaffee wie zu Zeiten unserer Vorfahren per Segelschiff über das Meer bringen. Ein Beispiel wäre das Bremer Unternehmen „Slokoffie“, das honduranischen Biokaffee mit dem Segelschiff transportiert.

#3 Kaffeebohnen unverpackt kaufen

Kaffeeverpackungen produzieren viel Müll. Die Unverpackt-Läden bieten ihn – logisch – unverpackt an. Das erspart zudem das lästige Umfüllen aus der Vakuumverpackung in die heimische Kaffeedose. Wir können mit dieser in den Laden gehen.

4 Kaffee aus Gran Canaria und Kaffeealternativen

Der Transport des Kaffees aus Äquatorialregionen verursacht seine schlechte Umweltbilanz. Doch es gibt ihn auch von der viel näheren Kanareninsel Gran Canaria. Wer koffeinfreien Kaffee trinken möchte, sollte gleich auf Malzkaffee oder Lupinenkaffee umsteigen. Die Rohstoffe wachsen hierzulande, auch die Verarbeitung findet in Deutschland statt.

#5 Kaffeekapseln aus kompostierbarem Material

Kaffeekapseln aus Aluminium oder Plastik sind extrem umweltschädlich, doch inzwischen gibt es sie aus kompostierbarem Material. In diesen wird beispielsweise Biokaffee von Unicaps („My-CoffeeCup“) angeboten. Die leeren Kapseln können in den Biomüll.

#6 Kaffee nachhaltig zubereiten

Wer sich seinen Kaffee selbst kocht, kann ihn ohne Automat nachhaltig zubereiten – ein Wasserkocher genügt. Der Kaffee wird türkisch aufgegossen, schmeckt dadurch kräftig und verbraucht sehr wenig Energie bei der Zubereitung. Der sparsam befüllte Wasserkocher ist das effizienteste Gerät für das Kochen von Wasser (noch vor dem Gasherd).

#7 Mehrwegbecher für den Coffee-to-go

Coffee-to-go gibt es inzwischen in Mehrwegbechern. Diese kosten ein paar Cent Pfand und können in vielen Partnershops abgegeben werden. Für das Konzept gibt es inzwischen einige Pilotprojekte in Berlin, Wien und anderen großen Städten. In Deutschland etabliert sich dafür gerade das Pfandsystem Recup.