Schmelzende Polkappen, steigender Meeresspiegel und extreme Wetterereignisse – die Folgen des Klimawandels zeigen sich. Viele Menschen nehmen diese Warnzeichen ernst und wollen mit einer bewussten Lebensweise eine weitere Erwärmung einschränken: Das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz nimmt im Alltag eine bedeutendere Rolle ein – mit einigen Tipps und Tricks gelingt das auch ganz einfach beim Einrichten und Wohnen.
Bereich Heizen: Die CO2-Emission im Haushalt einschränken
Wer der Umwelt etwas Gutes tun möchte, sollte in den eigenen vier Wänden als erstes beim Heizverhalten ansetzen. Denn die Warmwasserheizung ist in Privathaushalten mit mehr als 50 Prozent an der Kohlenstoffdioxidemission beteiligt. Oft wird die Wohnung aufgewärmt, wenn niemand daheim ist. Smarte Steuerungen können hier den Öl-, Gas- oder Stromverbrauch bereits mindern.
Zudem ist es ratsam, das Thermostat runterzudrehen, da viele Räume unnötig zu hoch geheizt werden. In Bad, Küche und Schlafzimmer kann das Temperaturniveau ruhig niedriger ausfallen – das ist auch für einen gesunden Schlaf wichtig. Bereits eine Minderung um ein Grad Celsius spart sechs Prozent der benötigten Energie. Eine Absenkung der Temperatur von 24 auf 20 Grad entspricht somit fast ein Viertel Einsparung bei der Heizleistung, was nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel schont.
Bereich Einwegprodukte: Verzicht auf Plastik
Das Material Plastik bietet zwar einige Vorteile, ist in Sachen Umweltschutz allerdings für seine vielen Probleme bekannt. Es baut sich nicht natürlich ab und landet schnell im Meer. Auch Mikroplastikpartikel können von Kläranlagen nicht gefiltert werden und schaden der Tierwelt, wo sie über die Nahrungskette zum Menschen zurückgeführt werden. Zudem muss man sich vor Augen führen, dass nahezu alle Plastikarten auf Erdöl basieren, dessen Förderungen mit vielen weiteren Umweltsünden behaftet ist.
Wer im Haushalt auf Nachhaltigkeit achten möchte, sollte daher auf Plastikprodukte möglichst verzichten: Statt der Plastiktüte also lieber den Jutebeutel nutzen. Bei Getränken auf Pfandflaschen aus Glas zurückgreifen. In viele großen Städten lassen sich verpackungsfreie Supermärkte finden, sodass auf die häufig überflüssigen Einwegverpackungen aus Plastik verzichtet werden kann.
Die vielen Einwegprodukte sind übrigens nicht nur im Bereich von Plastik ein Feind der Nachhaltigkeit: Papierservietten, Abschminktücher, Küchenrollen, Wattepads und Co. produzieren viel unnötigen Müll – als Ausweichmöglichkeit können Mikrofaser-Tücher sowie Putztücher aus Stoff dienen. Zudem gibt es viele weitere tolle Alternativen, die nicht nur nachhaltiger sind sondern auf Dauer auch noch den Geldbeutel schonen.
Bereich Einrichtung: Haltbare Möbel statt Billigware
Leider wird das Mobiliar aufgrund der Option von günstigen Ausführungen und neuen Einrichtungstrends häufig als Konsumgut behandelt. Das muss aber nicht sein! Wer bei der Anschaffung auf Qualität achtet, kann über viele Jahre oder sogar ein Leben lang ein Bett, Schrank oder Tisch nutzen. Zudem sollte beim nachhaltigen Einrichten auf das Material und die Herstellung geachtet werden. Beispielsweise ist Tropenholz bekannt dafür, dass es teils unter katastrophalen Umwelt- und Sozialbedingungen abgeholzt wird. Eine ähnlicher umweltschädigender Effekt lässt sich bei Textilien finden, wie etwa dem wasser- und spritzgiftintensiven Anbau von Baumwolle.
Wer umweltschonendere Alternativen sucht, sollte daher auf heimische Holzarten aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft zurückgreifen, um den Transportweg gering zu halten – hilfreich ist beim Holzkauf immer das FSC-Siegel. Zudem gibt es Textilprodukte, wie etwa Gardinen, bei deren Produktion auf ethische Standards geachtet wurde, sodass sichergestellt sein kann, dass für Näher und Arbeiter faire Löhne gezahlt wurden und der Anbau für die benötigen Materialen der Garnfäden der Natur nicht schadet.
Um die Lebensdauer von Mobiliar und Einrichtung zu verlängern, ist zudem der Kauf aus zweiter Hand ratsam. Auch gibt es Möbel aus Recyclingmaterialien und den Upcycling-Trend, die den Konsumwahn mindern.
Bereich Wasser und Strom: Ressourcenverbrauch mindern
Das Ressourcensparen ist ein wichtiger Teil der Nachhaltigkeit. Der Wasserverbrauch in der eigenen Wohnung lässt sich mit einigen einfachen Mitteln drastisch verringern. Statt einem Vollbad lieber schnell unter die Dusche stellen. Während dem Einseifen wie beim Zähneputzen den Hahn zwischendurch kurz abstellen, da ansonsten ohne Unterbrechen des Wasserflusses größere Mengen Trinkwasser in den Abfluss laufen und verschwendet werden. Auch das vollständige Befüllen der Wasch- und Spülmaschine kann schon viel bewirken, denn ein nur halb gefüllter Wasch- oder Spülgang verbraucht genauso viel Wasser wie ein volles Gerät – zudem kann auf diese Weise auch Stromkosten gespart werden.
Beim Stromsparen sollte darauf geachtet werden, dass alle nicht genutzten Geräte stets abgeschaltet werden. Mehrfachstecker sind hier praktische Helfer. Ältere Kühlschränke können echte Stromfresser sein, weswegen sich eine Anschaffung eines energieeffizienteren Gerätes aus Kosten- und Umweltgründen auszahlen kann.
Natürlich kann auch auf Öko-Strom aus erneuerbaren Energien umgestiegen werden. Das setzt nicht nur ein Zeichen und tut der Umwelt etwas Gutes, sondern kann je nach Anbieter sogar billiger sein.
Bereich Lebensmittel: Einkauf einplanen und weniger Essen wegschmeißen
In Deutschland landen rund 18,4 Millionen Tonnen Nahrung im Müll. Mit einem bewussteren Verhalten beim Einkauf von Lebensmitteln würde sich ein Großteil dieser Verschwendung vermeiden lassen – ganz einfach nach dem Prinzip, wer nur das einkauft, was er verbraucht, muss auch weniger wegwerfen.
Für die Nachhaltigkeit im Umgang mit Lebensmitteln empfiehlt es sich, vorab Essenspläne für die Woche aufzustellen und im Supermarkt gezielt das einzukaufen, was benötigt wird. Praktisch sind Lebensmittel, die sich länger lagern lassen, wie Reis und Haferflocken. Obst und Gemüse öfter aber dafür in kleineren Mengen kaufen, um den Abfall gering zu halten. Zudem sollte man sich für das Einschränken der Lebensmittelverschwendung nicht vom Mindesthaltbarkeitsdatum abschrecken lassen. Selbst nach eine Überschreiten des Datums kann ein Produkt häufig noch problemlos verzehrt werden.
Bereits mit einigen kleinen Veränderungen beim Wohnen und Einrichten lässt sich ein nachhaltigerer Lebensstil erreichen. Viele Maßnahmen bieten praktische Alternativen zu umweltschädlichen Verhalten, ohne die eigene Lebensqualität mit Kompromissen oder Einbußen im Alltag zu verringern. Häufig fehlt es nicht an mangelndem Willen – es ist nur etwas Umdenken notwendig!