Den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz kommt international mehr Bedeutung denn je zu, in den vergangenen Jahren auch zunehmend mehr das Klima im Speziellen. Unabhängig welche persönliche Meinung man zu diesem Thema hat, ist es wichtig, sich mit den grundlegenden Problematiken menschlichen Handelns, und den daraus resultierenden Konsequenzen für die Umwelt auseinanderzusetzen und die Zusammenhänge zu verstehen.
Auch beim Thema Urlaub sollten Umweltaspekte wie der Ausstoß von Treibhausgasen, insbesondere CO₂ und der daraus resultierende persönliche CO₂-Fußabdruck berücksichtigt werden. Aber was genau versteht man eigentlich unter einem CO₂-Fußabdruck, was hat dieser mit dem Thema Urlaub zu tun und wie lässt er sich bestmöglich reduzieren?
Was genau ist ein CO₂-Fußabdruck?
Unter dem persönlichen CO₂-Fußabdruck einer Person bezeichnet man die gesamte Menge an CO₂, welche durch deren Aktivitäten und Handlungen freigesetzt wird und somit in die Atmosphäre gelangt. Dazu zählen viele Dinge, neben offensichtlichen Aktivitäten wie dem Verbrennen fossiler Energieträger (Heizen, Strom, Auto fahren, Fliegen etc.) haben auch ein hoher Fleischkonsum, das Nutzen ineffizienter Elektrogeräte oder eine schlechte Gebäudedämmung einen Einfluss auf den persönlichen CO₂-Fußabdruck.
Auch wer insgesamt besonders viel konsumiert, trägt durch den internationalen Warenhandel und Schweröl-intensiven Frachtschiffen zu einem erhöhten Ausstoß von CO₂ bei. Wer wissen will, wie es um seinen eigenen CO₂-Fußabdruck bestellt ist, findet im Netz kostenlose Tools, mit denen sich dieser unter Eingabe verschiedener Parameter berechnen lässt. So lässt sich das eigene Verhalten auf den Prüfstand stellen und ggf. entsprechend anpassen.
Warum ist Urlaub ein "Problem"?
Prinzipiell spricht selbstverständlich nichts gegen Urlaub. Reisen und Erholung gehören schließlich mit zum Leben dazu und sollten nicht aufgrund des CO₂-Fußabdrucks verteufelt werden. Kritisch wird es erst beim Massentourismus und dann, wenn unnötig viel CO₂ oder auch andere Treibhausgase durch eine Urlaubsreise freigesetzt werden. Als kleines Beispiel: Ein einziger Flug nach Mallorca verursacht in etwa so viel Treibhausgase, wie ein ganzes Jahr lang Auto fahren. Fernflüge machen sogar für rund 17 Prozent sämtlicher touristischer klimaschädlichen Emissionen aus. Von daher gilt in vielen Fällen, dass man sich schlichtweg überlegen sollte, ob eine Reise per Flugzeug wirklich notwendig ist, oder man ein vergleichbares Urlaubserlebnis auch ohne den Einstieg ins Flugzeug realisieren kann.
Weitere Faktoren, die den persönlichen CO₂-Fußabdruck negativ beeinflussen, sind Hotelkomplexe mit zahllosen Klimaanlagen, Pool-Landschaften oder andere Energie-intensive Geräte. Eine angemietete Privatwohnung oder ein Ferienhaus kann hier in der Regel eine weitaus bessere Bilanz aufweisen. Festzuhalten bleibt: Flugzeuge sind mit Abstand die klimaschädlichsten Fortbewegungsmittel, die es gibt. Am meisten lässt sich der persönliche CO₂-Fußabdruck beim Urlauben reduzieren, wenn man andere Transportmittel wählt.
Es müssen nicht immer Fernreisen sein
Komplett klimaneutral zu reisen und seinen Urlaub verbringen, wird wohl für die wenigsten Menschen eine interessante Option sein, wenn überhaupt möglich. Allerdings kann man dennoch einige Maßnahmen ergreifen und auf wichtige Aspekte achten, um den CO₂-Ausstoß bei der Ab- und Anreise und während des Urlaubs so gering wie möglich zu halten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man seinen Urlaub lieber am Strand, oder in den Bergen verbringt. Auch ohne lange Flugreisen ist es möglich, Urlaub an traumhaften Stränden zu verbringen.
Ein sehr beliebtes, aber immer noch unterschätztes Urlaubsparadies für Strandliebhaber ist beispielsweise Dänemark. Das Land im Norden bietet zahlreiche weiße Strände, von denen viele sogar zu den schönsten Europas zählen. Ein großes Angebot an nachhaltigen Ferienhäusern machen den Aufenthalt zudem sehr komfortabel, oftmals sind diese in unmittelbarer Nähe zum Strand zu finden. Aufgrund der Nähe zu Deutschland ist die Anreise mit dem Auto oder auch dem Zug mit wenig Zeitaufwand verbunden. In einem entsprechenden Ferienhaus lässt sich dann meist auch gleich die ganze Familie unterbringen, was im Vergleich zu vielen Hotels dann auch noch ein Kostenvorteil ist.
Tipps zur Vermeidung und Kompensation des CO₂-Ausstoßes
Wie bereits erwähnt ist es kaum oder nur unter widrigen Bedingungen möglich, CO₂-Ausstoß gänzlich zu vermeiden, dennoch kann jeder einen kleinen Teil dazu beitragen, den Anteil weitgehend zu reduzieren. Dazu zählt beispielsweise der bewusste Verzicht auf viele Fernreisen, auch im eigenen Land oder anderen EU-Ländern lassen sich fantastische Urlaube zu verbringen. Im besten Fall verzichtet man komplett auf Flugreisen. Sollte sich das Fliegen, aus welchem Grund auch immer, nicht vermeiden lassen, besteht die Möglichkeit, das entstehende CO₂ zu kompensieren. Es gibt zahlreiche Portale im Netz, indem man in verschiedene Projekte investieren oder einen kleinen Beitrag spenden kann, um damit Aufforstungen, den Ausbau erneuerbarer Energien oder Ähnliches zu unterstützen.
Bei Urlaubsreisen mit dem Auto kann alleine die Fahrtgeschwindigkeit einen entscheidenden Unterschied machen. Wer ein gemütliches Reisetempo von 110 km/h wählt, statt 190 km/h, kann den CO₂-Ausstoß im Extremfall um das bis zu Acht-fache reduzieren. Weiterhin gibt es zahlreiche Tipps für möglichst sparsames Fahren, was die CO₂-Bilanz zusätzlich verbessert. Als Unterkunft im Urlaub sind Ferienhäuser besser geeignet als Hotels, da der Betrieb einer großen Hotelanlage mit einem enormen Energieaufwand verbunden ist. Auch das Verhalten am Urlaubsort selbst ist natürlich entscheidend für den eigenen Fußabdruck. Produziert man viel Müll? Wird dieser sauber getrennt? Unternimmt man vor Ort Autofahrten oder leiht man sich doch lieber mit der ganzen Familie Fahrräder aus? Solche und viele weitere Fragen entscheiden mit darum, als wie Klima-freundlich man einen Urlaub als Ganzes bezeichnen kann.
Fazit
Das allgemeine Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen, insbesondere der sogenannte Klimawandel in der öffentlichen Berichterstattung hat dazu beigetragen. Neben seinem Alltagsverhalten, sollte man daher auch beim Urlauben darauf achten, möglichst umweltfreundlich zu reisen. Es ist selbstverständlich nicht nötig komplett auf Urlaub zu verzichten, wenn es darum geht möglichst Umwelt- und Klima-bewusst zu leben und seinen CO₂-Fußabdruck so weit wie möglich zu reduzieren. Wenn man sich der Problematik bewusst ist und weiß, was zu einem erhöhten Ausstoß von CO₂ und anderen klimaschädlichen Treibhausgasen führt, kann man bewusst darauf verzichten und Alternativen nutzen. Wer bei der Urlaubsplanung und während des Urlaubs bewusst auf Umwelt- und Klimaschutz achtet, kann die freie Zeit zudem mit einem besseren Gewissen verbringen.