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1 Jahr Greta Thunberg - Was hat sich verändert

Schulstreik Fridays for Future

Genau vor einem Jahr, am 20. August 2018, hat sich Greta Thunberg vor den Reichstag in Stockholm gehockt, als Demonstration für mehr Klimaschutz. Statt zur Schule zu gehen, streikte das damals 15 Jahre alte Mädchen und hat mit ihrem anfänglich einsamen Protest eine internationale Bewegung losgelöst. Mit dem handbemalten Pappschild 'Schulstreik für das Klima' blieb die junge Schwedin ganze drei Wochen lang der Schule fern. Ihr täglicher Streik dauerte bis zur schwedischen Parlamentswahl im September, im Anschluss streikte sie dann jeden Freitag.

 

Diesen Boykott des Schulunterrichts wollte sie damals so lange fortsetzen, bis die Regierung in Schweden alle Vereinbarungen des Pariser Klimaabkommens befolgt. Auf ihrem Account bei Twitter gab sie ihrer Aktion die Bezeichnung 'Fridays For Future'. Zu den wichtigsten Themen dieser Protestbewegung gehören der Klimawandel und die Erderwärmung, welche sich mittlerweile angesichts der weltweiten Phänomene nicht verleugnen lassen.

Globale Ausbreitung der Protestbewegung

Bereits nach einigen Wochen setzten sich am Freitag mehr als 30 zusätzliche Personen mit dem gleichen Anliegen wie Greta vor den schwedischen Reichstag. Danach folgten Schulstreiks in anderen Städten in Schweden, anschließend in weiteren Ländern. Dazu gehören vor allem Deutschland, Belgien und Großbritannien. Dank der regelmäßig geposteten Einträge auf Facebook, Instagram und Twitter ließen sich immer mehr Schüler in diversen Ländern für die Protestbewegung begeistern, um verstärkte Aufmerksamkeit für den Klimaschutz zu gewinnen.

 

Unter dem anfänglich genutzten Hashtag #fridaysforfuture erreichten die Klimaproteste bereits Mitte März 2019 eine globale Ausbreitung, die sich mit Streiks auf allen Kontinenten manifestierte. Aus einer gleichgültigen Generation von jungen Menschen sind engagierte Aktivisten mit einer aufrüttelnden Botschaft geworden. Dabei hat sich Greta Thunberg als das markante Gesicht der Bewegung etabliert. Ein junges Mädchen aus Schweden, mit einem unschuldigen Gesicht und seitlich herabhängenden Zöpfen. Für viele der Aktivisten ist sie zur Ikone des Klimaschutzes geworden.

Öffentliche Auftritte der engagierten Schwedin

Nach den Streiks folgten öffentliche Auftritte im Zeichen der Klimaschutzbewegung. Dazu gehört ihr Besuch bei den Vermummten im Hambacher Forst, der einem Braunkohletagebau weichen soll. Besonders in Deutschland ist die Bewegung extrem gewachsen, bereits im Dezember 2018 gab es die ersten großen Proteste in Berlin, Hamburg, Köln und München. Damit wollen die Demonstranten die deutsche Bundesregierung zu einem stärkeren Einsatz gegen die Klimakrise aufrufen. Der Aufschrei nach mehr Klimaschutz ist damit auch im Bundestag und Kanzleramt angekommen. Als Folge stellen sich Debatten über mögliche Konsequenzen ein, wie zum Beispiel das Einführen einer CO2-Steuer. Aber nicht nur das Klima ist nun deutlich präsenter in den Medien, auch die hinter der Protestbewegung stehenden Personen erregen mediale Aufmerksamkeit und polarisieren mitunter.

Teilnahme und Reden auf Konferenzen und Foren

Vor einem Jahr hätte sich Greta Thunberg wahrscheinlich nicht gedacht, dass sie heutzutage von der Weltöffentlichkeit auf Schritt und Tritt verfolgt wird. Ihren weiteren Auftritten auf dem UN-Klimagipfel im polnischen Kattowitz und auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos wurde ebenfalls viel Beachtung in den Medien geschenkt. Danach folgten beeindruckende Reden vor dem Umweltausschuss des Europaparlaments in Straßburg, der Nationalversammlung in Frankreich und dem britischen Parlament in London. Erneut verkündete die motivierte Schülerin mit aller Eindringlichkeit, welche verheerende Konsequenzen die Erderwärmung für die Zukunft der Menschheit haben wird. Alle Entwicklungen und Forderungen der Bewegung lösen sofort Berichte, aber auch Diskussionen aus. Unter Kritik steht die Schwedin auch wegen ihrem Asperger Syndrom. Jedoch sehen viele Menschen das auch als Vorteil, um in einer korrupten Welt der egoistischen Ausbeutung den Durchblick zu behalten.

Die bittere Realität des Klimawandels

Hochwasser - Unwetter

Nicht nur die Prognosen der Wissenschaft untermauern ihre Anklagen und Forderungen, auch die derzeitigen Klimaphänomene zeigen in dieselbe Richtung. In vielen Länder gibt es ungewöhnlich hohe Temperaturwerte und langanhaltende Dürreperioden, welche zu verheerenden Waldbränden führen. Dagegen werden andere Länder von massiven Stürmen und Überschwemmungen heimgesucht. Die Gletscher schmelzen, sowohl am Süd- als auch am Nordpol wird die Eisdecke immer dünner. Dadurch steigen weltweit die Meeresspiegel und viele Landflächen werden überflutet. Um die Welt vor weiteren Katastrophen zu schützen, muss entschieden etwas gegen den Klimawandel getan werden. Zwar zeigen Bürger der Industrienationen ein deutlich gestiegenes Interesse an wichtigen Umweltthemen, wie etwa der Wandel zum Veganismus und das Prinzip von Zero-Waste. Aber nicht nur die Bürger müssen umdenken, sondern auch die Regierungen und Industrieunternehmen.

Weltweite Anerkennung für Greta Thunberg

Ihre Botschaft erregt nicht nur Aufsehen bei jungen Menschen, auch berühmte Persönlichkeiten fühlen sich davon angesprochen. So traf die junge Schwedin bisher Papst Franziskus, den UN-Generalsekretär António Guterres, den Schauspieler und Politiker Arnold Schwarzenegger und den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Viele lobende Worte gab es auch vom Dalai Lama. Diese Treffen scheinen bei ihr keine gesteigerte Aufregung zu generieren, vielmehr geht es stets mit Nachdruck um ihre Anliegen zum Klimaschutz. In den vergangenen Monaten ist Greta Thunberg mit zahlreichen Preisen gekürt worden, dazu zählt die prestigeträchtige Auszeichnung von Amnesty International. In Schweden wurde die mittlerweile 16-Jährige Umweltaktivistin zur Frau des Jahres ernannt und sogar als Kandidatin für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Selbst das US-Magazin 'Times' nahm Kenntnis von ihrem Anteil an der Protestbewegung und listet sie unter den 100 weltweit wichtigsten Persönlichkeiten des Jahres 2019 auf.

Ausblicke auf zukünftige Ereignisse und Pläne

Im Moment nimmt sich Greta Thunberg eine einjährige Schulpause und ist mit ihrer Klimamission auf dem Atlantik unterwegs. Sie befindet sich auf einer Hochseejacht in Richtung USA, um im September auf dem UN-Klimagipfel in New York teilzunehmen. Danach steht im Dezember die Weltklimakonferenz in Chile auf dem Programm. Definitiv hat Greta mit ihrer Protestbewegung eine ganzheitliche Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und Politik erzeugt. Weltweit haben sich die Debatten verändert und sind ernsthafter geworden. Hoffentlich entstehen daraus auch konkrete politische Maßnahmen, um der Klimakrise nachhaltig entgegen zu wirken.